Ratgeber von Carmen Alexandra Avelino Angeles
Fahrradhelm richtig einstellen & perfekte Größe finden – der große Praxis-Guide 2025
Hand aufs Herz: Wie oft hast du deinen Helm einfach „so ungefähr“ aufgesetzt? Genau das ist der Grund, warum viele Helme nicht optimal schützen. In diesem Guide zeige ich dir – klar, kurzweilig und Schritt für Schritt – wie du deine korrekte Helmgröße findest, deinen Helm perfekt einstellst und häufige Fehler vermeidest. Mit Bildern, Checklisten und unserem kostenlosen Helmgrößen-Rechner für Marken wie Cratoni, Casco, Nutcase, Abus & mehr.
- Warum Größe & Sitz über die Schutzwirkung entscheiden
- Kopfumfang richtig messen – in 60 Sekunden
- Warum M nicht gleich M ist: Unterschiede der Hersteller
- In 5 Schritten zum perfekt eingestellten Helm
- Typische Fehler – und wie du sie vermeidest
- Helmtypen & Einsatzbereiche: City, E-Bike, MTB, Kinder
- Verschlusssysteme im Alltag: Fidlock, Steckverschluss & Co.
- Checkliste: Sitzt, passt, schützt
- FAQ: Häufige Fragen kurz beantwortet
- Fazit & nächste Schritte
Warum Größe & Sitz über die Schutzwirkung entscheiden
Ein moderner Helm ist High-Tech für den Kopf: EPS-Schaum, verstärkte Struktur, oft MIPS gegen Rotationskräfte, durchdachte Gurtbänder. Doch all das hilft wenig, wenn die Größe nicht passt oder der Helm zu locker sitzt. Studien und Unfallanalysen zeigen: Verrutscht die Schale, sinkt die Schutzwirkung deutlich. Die gute Nachricht: Mit wenigen Handgriffen sitzt dein Helm sicher – und zwar jeden Tag.
Kopfumfang richtig messen – in 60 Sekunden

- Nimm ein flexibles Maßband (Notlösung: Schnur + Lineal).
- Lege es waagerecht um den Kopf: knapp über den Augenbrauen und über den prominentesten Punkt am Hinterkopf.
- Atme normal, damit du nicht „kleiner“ misst.
- Notiere den Wert in cm (z. B. 57,5 cm).
Jetzt kommt der Abgleich mit deinem Wunschhelm. Da Größen nicht genormt sind, hilft unser Tool:
→ Helmgrößen-Rechner öffnen – Marke wählen, Kopfumfang eingeben, passende Größe anzeigen lassen.
Warum M nicht gleich M ist: Unterschiede der Hersteller
„Ich hatte immer M“ – dieser Satz führt häufig in die Irre. Hersteller schneiden Innenformen unterschiedlich (oval/etwas runder), und die Spannen für S/M/L variieren. So kann ein „M“ von Marke A einem „L“ von Marke B entsprechen. Besonders beim Wechsel zwischen City-, Sport- oder Kinderhelmen treten Unterschiede auf.
Beispiel | Ovalere Passform | Rundere Passform |
---|---|---|
Innenform | liegt bei seitlich breiten Köpfen fester an | komfortabler für front-hinten betonte Kopfformen |
Größenspannen | z. B. M = 55–59 cm | z. B. M = 54–58 cm |
Feinjustierung | größerer Drehrad-Weg | mehr Polster-Varianz |

In 5 Schritten zum perfekt eingestellten Helm
1) Waagerecht aufsetzen
Setze den Helm so auf, dass die Schale waagerecht sitzt. Zwei Querfinger über den Augenbrauen sind ein guter Richtwert. Zu hoch = Stirn ungeschützt, zu tief = Sicht eingeschränkt.
2) Verstellsystem justieren
Drehe am Verstellrad, bis der Helm komfortabel und formschlüssig sitzt. Er darf sich nur minimal bewegen, wenn du den Kopf schüttelst.
3) Y-Clips/C-Clips unter die Ohren
Die seitlichen Verbinder sollten ein sauberes Dreieck bilden – jeweils direkt unter dem Ohr. So bleibt der Kinnriemen mittig und stabil.
4) Kinnriemen schließen & straffen
Schließe den Verschluss und ziehe den Riemen so fest, dass genau ein Finger zwischen Kinn und Band passt. Zu locker? Der Helm kann im Sturz nach vorn kippen.
5) Sitz testen
- Kopf schütteln: Helm bleibt in Position.
- Mund weit öffnen: Riemen wird spürbar fester, ohne zu drücken.
- Vor-/Zurück schieben: Nur minimale Bewegung.
Ausführliche Anleitung gefällig? → Helm Gurt einstellen – Schritt für Schritt
Typische Fehler – und wie du sie vermeidest
- Zu lockerer Kinnriemen: Mehr als 1–2 Finger Platz = zu locker. Straffen!
- Clips nicht unter den Ohren: Das Gurt-Dreieck wird instabil. Clips neu positionieren.
- Verdrehte Bänder: Drückt, scheuert – und kann nachgeben. Glattziehen.
- Schale zu hoch: Stirn bleibt ungeschützt. Helm tiefer setzen.
- Verschluss nicht eingerastet: Immer auf den Klick achten, kurz ziehen.
Mehr Hintergründe zum Thema Fehlersitz: → Jeder dritte Helm sitzt falsch – so schützt er richtig
Helmtypen & Einsatzbereiche: City, E-Bike, MTB, Kinder

City & Urban
Unauffällig, alltagstauglich, oft mit integriertem Licht. Ideal für Pendler – in Kombination mit auffälligen Farben.
E-Bike & Speed
Mehr Geschwindigkeit = mehr Anforderungen. Sichtbarkeit (LEDs, ggf. Bremslicht), optional Visier (z. B. Unit1 Aura) für Brillenträger und Schnellfahrer.
MTB / Trail
Mehr Hinterkopf-Abdeckung, markante Schale, gute Belüftung. Passform sollte bei ruppigen Abfahrten bombenfest bleiben.
Kinder
Einfach zu schließende Verschlüsse (z. B. Fidlock) und gut sichtbare Designs. Regelmäßig den Sitz prüfen – Kinder wachsen schnell.
Verschlusssysteme im Alltag: Fidlock, Steckverschluss & Co.
Der beste Sitz nützt wenig, wenn der Verschluss offen bleibt. Wichtig sind Bedienbarkeit (auch mit Handschuhen) und klare Rückmeldung.
- Fidlock (magnetisch-mechanisch): Magnete führen zusammen, die Mechanik verriegelt. Einhändig, auch mit Handschuhen – beliebt bei City & Kinder.
- Klassischer Steckverschluss: Leicht, robust, vertraut. Seitliche Flügel drücken zum Öffnen.
- Step/Loc-Varianten: Feinrastend, klarer Druckpunkt. Unterschiedliche Haptik je nach Marke.
Ausführlicher Systemvergleich: → Helmverschluss im großen Vergleich (falls noch nicht vorhanden, bitte intern verlinken, sobald live).
Checkliste: Sitzt, passt, schützt
- Größe mit Helmgrößen-Rechner abgeglichen
- Helm waagerecht: 2 Finger über den Augenbrauen
- Verstellrad: fester, aber angenehmer Formschluss
- Y-Clips: Dreieck direkt unter den Ohren
- Kinnriemen: 1 Finger Platz zwischen Kinn & Band
- Verschluss: Klick geprüft, kurzer Zugtest
- Bewegungstest: Schütteln, Mund öffnen, minimaler Spielraum
FAQ: Häufige Fragen kurz beantwortet
Wie oft sollte ich die Einstellung prüfen?
Mindestens monatlich und nach jeder Wäsche des Helms. Bei Kindern häufiger, da sie wachsen.
Ab wann sollte ich den Helm ersetzen?
Nach jedem größeren Sturz und je nach Hersteller-Empfehlung in der Regel nach 5–7 Jahren (Materialalterung, UV, Schweiß).
Was tun bei Druckstellen?
Verstellrad leicht lösen, Polsterposition prüfen, Clips sauber ausrichten. Bleibt es unangenehm: andere Innenform (Marke/Modell) testen.
Gibt es „die eine richtige“ Größe?
Nein – es gibt die passende Spanne zur Kopfform. Darum ist der Helmgrößen-Rechner so hilfreich.
Bringt MIPS wirklich etwas?
MIPS kann Rotationskräfte bei schrägen Stürzen reduzieren. Es ist kein Allheilmittel, aber ein zusätzlicher Sicherheitslayer.
Visier – sinnvoll oder nicht?
Für schnelle E-Bike-Fahrten und Brillenträger sehr angenehm: weniger Zugluft, Schutz vor Insekten. Siehe z. B. Unit1 Aura mit Visier-Option.
Fazit & nächste Schritte
Ein gut eingestellter Helm fühlt sich nach wenigen Minuten „unsichtbar“ an – und bleibt im Ernstfall dort, wo er schützen soll. Der Weg dorthin ist simpel: korrekt messen, Größe mit dem Helmgrößen-Rechner abgleichen, Gurtführung justieren und den Kinnriemen sauber schließen. Nimm dir die fünf Schritte einmal in Ruhe vor – der Unterschied im Alltag ist enorm.
Wenn du tiefer einsteigen willst: Im Blog findest du Tests, Mythen-Checks und Anleitungen, die dir bei Auswahl & Feintuning helfen.